Von 21. Bis 23. Februar 2020 galt es für 19 Studierendenteams aus ganz Europa, ihre juristischen und rhetorischen Fähigkeiten in Oral Pleadings an der Universität Göttingen unter Beweis zu stellen, um ins Finale der EHRMCC am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg einzuziehen. Für den Wettbewerb erstellen Expert*innen des Europarates bzw. des EGMR jährlich einen fiktiven, aktuelle Rechtsfragen aufgreifenden Fall, der sowohl schriftlich, als auch mündlich zu verhandeln ist.
Nach der akademischen Eröffnung am Abend des 21. Februar, einem Vortrag zu Legal Tech und Menschenrechten von Cord Brügmann (NGO European Lawyers in Lesvos – ELIL) und Johannes Maurer (BRYTER GmbH), wurden im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens die aufeinandertreffenden Teams sowie deren Rolle als Applicant (beschwerdeführende Partei) bzw. Respondent State (belangter Staat) ausgelost. In den beiden darauffolgenden Tagen stellten sich die Studierenden den Argumenten der jeweiligen Gegenseite sowie den kritischen Nachfragen der aus Expert*innen aus Theorie und Praxis bestehenden Spruchkammern, die den Teilnehmenden oftmals auch theoretisches Wissen abverlangten, das weit über den verhandelten Fall hinausreichte. Das von der European Law Students‘ Association (ELSA) Göttingen ausgezeichnet organisierte Rahmenprogramm erlaubte es den Studierenden überdies, Kolleg*innen aus ganz Europa kennenzulernen und sich mit selbigen zu vernetzen.
Das Team der Universität Graz (Idia Ohenhen, Johanna Binder, Nicole Freller und Johanna Tesar) erbrachte in der schriftlichen Runde und der mündlichen Vorrunde außerordentliche Leistungen, weshalb der Einzug ins Finale der EHRMCC gelang, in die europaweit 18 besten Teams gegeneinander antreten. Die Leiter der Grazer European Human Rights Moot Court Lehrveranstaltungen, Gerd Oberleitner und Gregor Fischer, gratulieren herzlich und freuen sich über die zweite Finalteilnahme durch Studierende der Karl-Franzens-Universität in Folge. Aufgrund der COVID-19-bedingten angespannten Lage wurde die Endrunde verschoben und findet von 2. bis 4. Juni 2020 online statt.
Zu danken ist der Vizerektorin für Studium und Lehre, Univ.-Prof. Dr.in Catherine Walter-Laager, und dem Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Christoph Bezemek, sowie dem Team des REWI-Dekanats, ohne deren Unterstützung eine Teilnahme an der EHRMCC in dieser Form nicht möglich wäre. Dank gilt überdies dem lokalen Organisationskomitee in Göttingen, allen voran Victoria Kautzner und Cederic Meier, für die gelungene Gestaltung der Regional Round, sowie den Verantwortlichen des Europarats, des EGMR und von ELSA International, die eine Verschiebung der Endrunde in kürzester Zeit organisierten.
Das Team des UNI-ETC wünscht allen teilnehmenden Teams, allen Kolleginnen und Kollegen, den Verantwortlichen und Entscheidungsträger*innen das erdenklich Beste für die kommenden Wochen - wir sehen uns im Juni!