Am Anfang des vergangenen Wintersemesters stellten sich Moritz Deinhammer, Valerie Klein, Karina Paskar und Fabian Windhager, Letzterer als Kapitän des Studierendenteams, der Herausforderung ELSA European Human Rights Moot Court Competition (EHRMCC). Die mittlerweile siebte Ausgabe des Wettbewerbs versprach erneut die Möglichkeit, als eines der besten 20 Teams nach Straßburg aufzubrechen, um direkt am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Rahmen eines fiktiven Gerichtsverfahrens (Maya Engel v. Artemidia) mündlich zu plädieren. Am 14. April war es dann auch für die Studierenden der Universität Graz, die sich mit einem ausgezeichneten 6. Platz in der schriftlichen Vorrunde für das große Finale der EHRMCC am EGMR qualifiziert hatten, soweit:
Nach der feierlichen Eröffnung des Finales, bei der auch die jeweiligen Gegnerteams ausgelost wurden, bestritten die Studierenden in den Räumlichkeiten des Europarates die Vorrunden, nach denen nur noch die besten acht übrigbleiben sollten. Expert*innen aus Theorie und Praxis testeten ausgiebig in insgesamt eineinhalbstündigen Sessions das Wissen der antretenden Teams sowohl über den Fall selbst als auch über die menschenrechtlichen Rahmenbedingungen in den Bereichen Schutz vor Stalking, Diskriminierung und Online Hate Speech. Die Studierendenteams mussten – je nach zugeloster Rolle – als Vertreter*innen des beklagten Staates ebenso sattelfest sein wie als Anwält*innen der Beschwerdeführerin. Rhetorische Gewandtheit war in den Verhandlungsrunden ebenso vonnöten wie die Fähigkeit zur Abstrahierung der Rechtsfragen in allgemeine Grundsätze.
Das Grazer Team zeigte starke Leistungen und brachte die Universität damit erstmalig ins Viertelfinale dieser Finalrunde. Dort wartete im KO-Modus jenes Team, das durchgängig brillieren und später den gesamten Wettbewerb für sich entscheiden konnte: das Team der University of Oxford. Damit war der Traum vom Finale im großen Sitzungszimmer des EGMR leider geplatzt, was die ausgezeichneten Leistungen der Grazer Studierenden, auch gegen die britische Eliteuniversität, jedoch keineswegs schmälert. Der sechste Platz im schriftlichen Teil und der erstmalige Einzug unter die besten acht Teams in den mündlichen Verhandlungsrunden krönen ein arbeitsintensives Semester. Die Lehrveranstaltungsleiter der Human Rights Moot Court-Lehrveranstaltungen an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, ao.Univ.-Prof. Gerd Oberleitner und Mag. Gregor Fischer, sowie Studienassitentin Christina Seewald, in Straßburg als Coach mit dabei, gratulieren herzlich!
Besonderer Dank gilt dem Team des REWI-Dekanats, das mit dem Moot-Court-Raum ideale Übungsvoraussetzungen geschaffen hat, allen beim Pre-Moot-Event im Jänner Involvierten sowie Vizerektor ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek, Dekan Univ.-Prof. Dr. Johannes Zollner und Vizedekan Univ.-Prof. Dr. Christoph Bezemek für die tatkräftige Unterstützung der Human Rights Moot Court-Initiative an der REWI-Fakultät.