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Frieden in Darfur?

Mittwoch, 02.09.2020

UNI-ETC begleitete Gespräche der Rebellengruppen zur Konfliktlösung

Seit 17 Jahren beherrscht der blutige Darfur-Konflikt das zentralafrikanische Gebiet rund um den Sudan. Am 31. August 2020 setzten die Regierung und ein Rebellenbündnis, die sogenannte Sudanesische Revolutionäre Front, ihre Unterschriften unter ein Friedensabkommen, um die Gewalt in Darfur zu beenden.

Aber wie kann eine Krise gelöst werden, die mehrere hunderttausend Todesopfer gefordert hat? WissenschaftlerInnen der Universität Graz bringen seit 2012 ihr Know-how ein, um dieses Dilemma zu lösen. Begleitet durch ExpertInnen des Europäischen Trainingszentrums für Menschenrechte und Demokratie an der Universität Graz (UNI-ETC), insbesondere durch Bernadette Knauder, sowie das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ASPR) verhandelten 2018 zwei einflussreiche Rebellengruppen der Sudanesischen revolutionären Front in Stadtschlaining sowie Graz Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der binnenvertriebenen Zivilbevölkerung in der Krisenregion. Wenige Wochen nach diesen Verhandlungen wurde der autokratisch herrschende sudanesischer Präsident Omar Bashir gestürzt.

In dieser Umbruchsphase konnte das UNI-ETC gemeinsam mit dem ASPR die Sudanesische Revolutionäre Front und andere Oppositionsparteien bei Verhandlungen über die Bildung einer zivilen Übergangsregierung begleiten und ein Treffen der Oppositionsparteien in Österreich technisch und logistisch unterstützen. Die kurz darauf gebildete Übergangsregierung erklärte ein Friedensabkommen mit den Rebellen zur Priorität. Der nun unterzeichnete Vertrag regelt unter anderem die Repräsentation der Rebellengruppen in der Regierung, finanzielle Fragen, Landbesitz, den Umgang mit Vergehen während des Darfur-Konfliktes und die Rückkehr von Binnenvertriebenen. Die Kämpfer sollen nun in die sudanesische Armee integriert werden.

Wege friedlicher, nachhaltiger Konflikttransformation werden oft in vielen parallelen, sich verstärkenden Prozessen gefunden. Wir denken, einen kleinen Beitrag zu diesem Weg geleistet zu haben und hoffen, dass die Vertragsparteien sich an die Vereinbarungen halten, auch wenn es bis zu einem Frieden im Sudan wohl noch ein weiter Weg ist. Eine wichtige Rebellengruppe aus Darfur hat den Friedensschluss mit Khartum nicht unterschreiben; mehr Chancen als die Abkommen von 2006 und 2011, die schon in der Vergangenheit den Konflikt in Darfur beenden sollte, hat er allemal.

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